Bischof em. Dr. Anton Schlembach begeht diamantenes Priesterjubiläum

Auf 60 Priesterjahr konnte genau am 10. Oktober der emeritierte Bischof von Speyer, Dr. Anton Schlembach zurückblicken und am 16. Okober 1983 wurde er zum 95. Bischof von Speyer geweiht. Krankheitsbedingt mussten die Feierlichkeiten abgesagt werden, so dass Bischof Schlembach sein Priesterjubiläum in Speyer nur im engsten Kreis und mit seinen Familienangehörigen begehen konnte. Mit einem Festgottesdienst gedachte seine Heimatgemeinde in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Großwenkheim dieses eher außergewöhnlichen Jubiläums. In einer eindrucksvollen, persönlichen Predigt würdigte Pfarrer i.R. Dr. Benno von Bundschuh das große priesterliche Wirken Schlembachs und seinen unermüdlichen Einsatz für den Glauben.

„In diesem Festgottesdienst sind  alle unsere Gedanken bei Bischof Schlembach, auch wenn er selbst nicht anwesend sein kann, was er besonders gerne getan hätte“, sagte von Bundschuh und nahm dabei Bezug auf die stete, tiefe Heimatverbundenheit des Jubilars. Bischof Schlembach sei jederzeit verbunden mit seinem Geburtsort, was umgekehrt auch für seinen langjährigen Wirkungsort Speyer gelte. „Wir wollen alle beten, dass diese innige Verbundenheit noch lange bestehen bleibt“, sagte von Bundschuh. Der Pfarrer erinnerte auch an den Wahlspruch des Bischofs „Deus salus“, Gott ist das Heil. Die Seelsorge Schlembachs sei deozentrisch auf Gott und das Heil ausgerichtet. In einer Predigt vor vier Jahren sagte Bischof Schlembach einmal, dass er drei wichtige Erkenntnisse aus seinem Leben ziehen könne. Einmal sei sein Leben bestimmt durch Zufälle und Zwänge. Sein Leben sei zweitens wesentlich ein Dankesleben. „Was du bist, das bist du schuldig“. Und schließlich habe sein Leben Überraschungen in der eigenen Geschichte, aber auch in der großen Geschichte mit zahlreichen Veränderungen. Auch seine Heimatverbundenheit betonte Schlembach, der Ehrenbürger der Stadt Münnerstadt ist, immer wieder. In seinem Wohnzimmer in Speyer hängen drei große, gerahmte Fotos. Das eine zeigt Großwenkheim unter einem Regenbogen, die beiden anderen „meine Heimatkirche, den Dom der Vorrhön, von innen und außen.“ Und den Grössewehmer Dialekt beherrscht er perfekt. Mit Blick auf die Zukunft äußerte Schlembach damals, dass er noch viele Wünsche habe. Dazu gehörten, „dass die katholische Kirche sich nach den Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils unter der Leitung des Papstes erneuert“, „dass in unserem Land die Werteordnung des Grundgesetzes geachtet und gelebt wird“ und schließlich „dass ich persönlich, wenn es soweit ist, gläubig und christlich sterbe.“ Schon als Kind lernte er seine wichtigste Lebensweisheit: „Mit Gott fang an, mit Gott hör`auf, das ist der beste Lebenslauf.“ Diese Weisheit entspricht auch seinem bischöflichen Wahlspruch „Deus salus.“  Zum Tag seiner Priesterweihe sagte Schlembach anlässlich seines goldenen Jubiläums: „Meine Priesterweihe ist für mich nicht Vergangenheit. Ich lebe mit ihr jeden Tag. Damals hatte ich das Gefühl, einen einzigartigen Gnadentag zu erleben, an das Ziel eines langen Weges angekommen zu sein und gleichzeitig auf einen neuen, unbekannten Weg geschickt zu werden. Mich erfüllten Dankbarkeit und Erwartung.“ Die Entscheidung, Priester zu werden, begleiteten Schlembach eigentlich seit seiner Kindheit. Zur Frage nach dem Motto für einen Priester sagte er: „Der Priester hat vor allem die Aufgabe, die Mitmenschen zum Glauben zu ermutigen. Man könnte diesen Auftrag in diesem Appell zusammenfassen. Lebt in Gemeinschaft mit Gott, der sein Antlitz in Jesus Christus zeigt. Pflegt die Lebensgemeinschaft mit Jesus Christus, den ihr in der Kirche findet. Es gibt nichts Besseres auf der Welt und es ist überdies heilsnotwendig.“

Zur Person: Anton Schlembach wurde am 7. Februar 1932 als ältestes von vier Kindern der Eheleute Alois und Monika Schlembach in Großwenkheim geboren. Nach dem Abitur studierte er in Würzburg und Rom Theologie und Philosophie. Am 10. Oktober 1956 wurde Schlembach in Rom vom Wiener Kardinal Franz König zum Priester geweiht. Als Kaplan wirkte er an verschiedenen Orten in Unterfranken, ehe er 1966 als Regens das Priesterseminar in Würzburg übernahm. Nach einer Zwischenstation als Religionslehrer in Hammelburg wurde er 1981 in das Domkapitel in Würzburg berufen und bereits am 29. August 1983 völlig unerwartet von Papst Johannes Paul II. zum  95. Bischof von Speyer ernannt. Am 16. Oktober 1983 wurde Schlembach vom Münchner Erzbischof Friedrich Wetter, seinem Vorgänger auf dem Bischofsstuhl in Speyer, zum Bischof geweiht. Mit 75 Jahren trat er im Jahre 2007 als Bischof in den Ruhestand.


Foto: Dr. Anton Schlembach als Neupriester vor seinem Elternhaus. Im Hintergrund sein Vater Alois.


Bischof  em. Dr. Anton Schlembach bei einem Besuch in seiner Heimat anlässlich des 30. Jahrestages seiner Bischofsweihe im Jahre 2013, im Hintergrund der damalige, ein Jahr später verstorbene, Generalvikar Karl Hillenbrand



Bischof  em. Dr. Anton Schlembach bei einem Besuch in Großwenkheim anlässlich seines 80. Geburtstags 2012



Anton Schlembach bei seiner Primiz vor seinem Elternhaus.