Handwerker-Utensil als Faschingsorden



Mit „Baustellen-Fasching“ hatten sich die Verantwortlichen des FC 46 Großwenkheim in diesem Jahr ein eher sperriges Motto ausgesucht. Für die Akteure gab es anstelle der üblichen Faschingsorden Gebrauchsgegenstände nicht nur für Handwerker. Das außergewöhnliche Motto hatte einen einfachen Grund. Das Sportheim des FC 46 Großwenkheim ist an mehreren Orten seit Wochen eine Baustelle, denn im Innen- und Außenbereich werden verschiedene Sanierungsarbeiten durchgeführt. Viele Faschingsfreunde kamen dem Motto gemäß als Bauarbeiter kostümiert und so dominierten nicht Narrenkappen, sondern Bauarbeiterhelme.

Über vier Stunden wurde den Besuchern ein, von Bauarbeiter Dominik Härter moderiertes, bunt gemixtes Programm mit Akteuren unterschiedlicher Altersstufen geboten und dabei wurden vor allem die Lachmuskeln arg strapaziert. Auch so manche Lachträne kullerte über die Wangen. Als Belohnung bekamen die Akteure nicht nur den heftigen Applaus des Publikums, aber nicht die üblichen Blechorden, sondern, dem Motto entsprechend, einen Meterstab. Mit launigen Worten begrüßte Patrick Schmitt die närrischen Gäste und hatte so manche Anekdote aus der laufenden Umbauphase. Auf einer Baustelle gibt es halt unterschiedliche Charaktere mit diversen Sprüchen, Frotzeleien und sonstigen Begebenheiten. Kräftig die Beine, auch wenn sie noch recht kurz sind, schwangen die Kinder der Tanzgruppe aus Maßbach bei ihrem „Schlotfeger-Tanz“. Eine ganze Reihe von Lacherlebnissen aus der Schule wusste Maurice Gessner. Der 10-Jährige aus Kleinwenkheim tritt schon gekonnt in die närrischen Fußstapfen seines Vaters Marco. Der trat als „Ronny vom Musikverein Kesselfleischfreunde Haßberge“ auf, verwechselte einige Male die Dörfer Großwenkheim  („ist ein Scheißdorf, bin aber so gerne hier“) und Kleinwenkheim und erzählte von urkomischen Erlebnissen als Musiker. Hubert Wohlfart aus Kleinwenkheim hat für das neue Jahr eine ganze Reihe guter Vorsätze, die dann aber doch nicht eingehalten werden. Eine besondere Augenweide mit ihren prächtigen Kostümen bot die Tanzgarde aus Strahlungen. Unter dem Motto „Alles Elektro oder was“ stellten die 13 jungen Damen dar, wie es in Zukunft auf den Straßen aussehen wird ohne Abgase und Lärm. Gerade noch rechtzeitig aus dem Urlaub, sie konnten sich noch nicht einmal umziehen, kamen die beiden Tratschweiber (Simone Balling und Eva Schäfer). Und ohne Männer sind Frauen im Urlaub besonders neugierig und  nicht immer keusch. Als besondere Überraschung für ihre Liebsten hatten sie so manches Spielzeug für den nächtlichen Gebrauch mitgebracht. Mit stoischer Miene erzählte das „Orschloch“ (Werner Kehl) aus Wermerichshausen in seiner typischen Art von diversen Erlebnissen. Eindringlich warnte er die Männer, nicht mit zu den inzwischen modernen Dessous-Partys zu gehen. Mitleid zeigte er mit Bürgermeister Helmut Blank, über den häufig negativ berichtet wird. Die Sitzung des Münnerstädter Stadtrats ist für das „Orschloch“ wie die Muppet-Show und der Beweis, dass Gehirnversagen nicht zwangsläufig zum Tod führt. 

Fotos (Anton Then):



Eine besondere Augenweide bot die Tanzgarde aus Strahlungen.



Noch in Urlaubskleidung präsentierten die Tratschweiber Simone Balling (links) und Eva Schäfer ihre diversen Erlebnisse.



Als Musikant stand Marco Gessner in der Bütt.



Keine Miene verzog Werner Kehl bei seinen Erzählungen und Witzen.


weitere Fotos in der DIASHOW