Sanierung der Kirchendecke kann beginnen

Seit einigen Monaten steht fest, dass in der barocken Pfarrkirche in Großwenkheim umfangreiche Sanierungsmaßnahmen dringend erforderlich sind. Mit den ersten Vorarbeiten soll demnächst begonnen werden.  Den „Dom der Vorrhön“, wie die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Großwenkheim auch häufig genannt wird, ließ der damalige Abt des Zisterzienserklosters Bildhausen, Bonifatius Geßner, zwischen 1765 und 1772 in seinem Heimatort erbauen. Das eindrucksvolle und künstlerisch bedeutende Gotteshaus weist inzwischen derart große Schäden auf, für den Besucher an den zahlreichen Rissen in der Decke und an den Wänden deutlich erkennbar, dass eine umfangreiche Sanierung unumgänglich und zeitnah notwendig ist.

Betroffen sind der Anstrich im Inneren der Kirche, vor allem aber die Deckenkonstruktion und das Dachgebälk. Einige kleine Stellen an der Decke wurden bereits freigelegt und dabei festgestellt, dass die Schäden erheblich sind. Inzwischen ist auch die Diözese Würzburg in das Vorhaben eingebunden, denn ohne deren finanzielle Unterstützung ist die Sanierung für die Pfarrgemeinde nicht stemmbar.  Das ganze Projekt soll in drei Abschnitten durchgeführt werden. Zur Vorbereitung des ersten Abschnittes trafen sich vor Ort von der Kirchengemeinde Pfarrer i. R. Monsignore Dr. Benno von Bundschuh, Monika Mauer, Richard Schleier und Burkard Ziegler zusammen mit Thomas Karsten vom Bischöflichen Bauamt in Würzburg, den Statikern Diplomingenieur Dieter Federlein und dessen Mitarbeiter Mathias Heuring aus Bad Neustadt als Leiter des Projekts, sowie dem Restaurator George Hille aus Oberelsbach. Nach Angaben von Thomas Karsten muss im ersten Abschnitt zunächst die Kirche gründlich gereinigt werden („alles, was erreichbar ist“), damit Raumluftvermessungen hinsichtlich von Schadstoffen durchgeführt werden können. „Danach wird als Schutz- und Sicherungsmaßnahme für die Kirchenbesucher ein Flächengerüst aufgestellt“, sagte Karsten. Diese Arbeiten sollten, so Dieter Federlein, spätestens Anfang Juni 2018 beginnen. Im zweiten Abschnitt muss, nach Öffnung des Kirchendachs von außen, die Decke von oben  auf Schadstoffe untersucht und vermessen werden. Nach dem Entfernen der Bodendielen müssen die als Dämmmaterial eingefüllten Styroporkügelchen abgesaugt werden. Erst danach kann das Ausmaß der Schädigung der Tragebalken und Latten, an der die Stuckdecke befestigt ist, untersucht werden. Über die tatsächlichen Sanierungsmaßnahmen, die im dritten Abschnitt durchgeführt werden, wird erst dann entschieden. Eine Aussage über den Umfang und die Kosten für die Sanierung ist derzeit nicht möglich, sondern erst nach den umfangreichen Untersuchungen. „Das Gerüst ist dringend notwendig, da derzeit völlig unsicher ist, inwieweit die Aufhängung der Decke noch zu gebrauchen ist“, sagt Karsten. Für die primär anstehenden Arbeiten, wie Gerüst, Untersuchungen und Sicherungsmaßnahmen, sind rund 250 000 Euro geplant. Über die tatsächlichen Kosten kann aktuell keine Aussage von den Fachleuten getroffen werden. „Das Bistum wird die Gemeinde nicht im Stich lassen, denn hier handelt es sich um eine sehr hochwertige Stuckdecke mit fantastischer Ausmalung“, sagte Karsten mit Hinblick auf die bevorstehenden erheblichen Kosten.


Foto 1 (Anton Then): Die Blicke gehen nach oben, wo verschiedene schadhafte Stellen zu erkennen sind. V.l.: Richard Schleier. George Hille, Thomas Karsten, Monika Mauer, Mathias Heuring, Dieter Federlein, Burkard Ziegler, Pfarrer Benno von Bundschuh.


Foto 2 (Anton Then): Zur ersten Feststellung von Schäden wurden kleine Teile an der Decke geöffnet.