Wegkreuz restauriert und wieder aufgestellt



Nach umfangreicher Restaurierung wurde das Wegkreuz aus Sandstein, das an der Staatsstraße 2282 etwa zwei Kilometer östlich von Großwenkheim Richtung Großbardorf steht, vor wenigen Tagen wieder aufgestellt.



Durch einen schweren Verkehrsunfall am 5. September 2018 wurde das Wegkreuz sehr schwer beschädigt und musste in einer Spezialwerkstatt wieder hergestellt werden. Wie durch ein Wunder erlitt die Autofahrerin nur leichte Verletzungen. „Wir haben versucht, so weit es möglich und vertretbar war, die alten Teile wieder zu verwenden. Einige mussten aber neu hergestellt werden“, sagte Philipp Zimmer vom Natursteinbetrieb Halbig aus Mellrichstadt, der zusammen mit seinem Kollegen Thilo Hildebrandt das Kreuz wieder aufstellte. Ein Seitenteil des Sockels, der Kreuzstamm und der Querbalken wurden neu angefertigt. Der Christuskorpus, von dem Arme und Beine abgebrochen waren, wurde in der Werkstatt in Mellrichstadt mit Spezialmaterialien restauriert. Viel Gefühl, genaues Augenmaß und Geduld waren gefragt, denn das Aufstellen des Kreuzes erforderte millimetergenaues Arbeiten. Die Wasserwaage war das am häufigsten gebrauchte Utensil. Neu hergestellt wurde auch im Auftrag der Waldkörperschaft die beim Unfall ebenfalls zerstörte Sitzgruppe aus Holz. Nun lädt der Ort am Straßen- und Waldrand wieder zum besinnlichen Verweilen ein. Die Eigentümer, Edwin und Marianne Fleischmann aus Seubrigshausen wollten, wie ihre Kinder Jutta und Jürgen, „dass das Kreuz auf alle Fälle wieder restauriert und aufgestellt wird“ und sind froh, dass die Versicherung der Unfallverursacherin die Kosten  übernimmt. Edwin Fleischmann, in Großwenkheim geboren und seit 54 Jahren in Seubrigshausen verheiratet, hat eine ganz besondere Beziehung zu diesem Kreuz, denn seine Großeltern Joseph Fleischmann und Anna, geborene Büttner, ließen es im Jahre 1918 errichten, wie jetzt wieder deutlich auf der Rückseite zu lesen ist. Fleischmanns Großeltern wurde sehr hart von Schicksalsschlägen getroffen. Drei von vier Kindern waren gleich nach der Geburt gestorben und Sohn Linus erkrankte bereits mit eineinhalb Jahren an einer damals lebensgefährlichen Blinddarmentzündung. Ein Münnerstädter Arzt konnte im Kindergarten Großwenkheim den kleinen Linus erfolgreich operieren. Aus Dankbarkeit für die unerwartete Gesundung stifteten Joseph und Anna Fleischmann das Kreuz, das an der Straße nach Großbardorf aufgestellt wurde, wo bereits in früheren Jahren ein Holzkreuz stand, das aber dem Wetter auf Dauer nicht standhielt. Auf dem restaurierten Sockel ist zu lesen: „Gekreuzigter Herr Jesus Christus! Erbarme dich unser und der armen Seelen im Fegfeuer“. Auf der Rückseite steht: „Stifter Joseph Fleischmann u. dessen Ehefrau Anna geb. Büttner 1918.“




Fotos (Anton Then): Millimetergenaues Arbeiten war beim Aufstellen des Kreuzes erforderlich.











Nach erfolgter Restaurierung steht das Wegkreuz wieder an seinem alten Standort an der Straße nach Großbardorf.