Letzte Traumreise der Reservistenkameradschaft Großwenkheim

 

Eigentlich war für das Jahr 2020 die letzte große Reise der Reservistenkameradschaft (RK) Großwenkheim geplant, mit einem Traumziel in Afrika. Nicht die ominöse Zahl 13 verhinderte die Durchführung, sondern die Corona-Pandemie, die viele Pläne vermasselte.

Doch vom 11. bis 23. November diesen Jahres konnte das Vorhaben, die 13. Reise der RK seit 1989, doch noch umgesetzt werden. Das Reiseziel hieß Namibia, früher auch bekannt als Deutsch-Südwest Afrika, und versprach wieder atemberaubende Erlebnisse. Wie alle Reisen zuvor hatte der ehemalige, langjährige RK-Vorsitzende Heribert Geßner zusammen mit seiner Frau Petra das Unternehmen bis ins kleinste Detail langfristig durchorganisiert. Kleinere Probleme in exotischen Ländern wurden stets auch dank geschickter Improvisation gelöst.

Am 11. November hob der Flieger von Frankfurt aus ab und nach zehn Stunden traf die 23-köpfige Gruppe der RK wohlbehalten in Windhoeck ein. Eine Rundfahrt mit vielen Sehenswürdigkeiten durch die namibische Hauptstadt mit ihren 450 000 Einwohnern rundeten den Tag ab. Natürlich gibt es in Namibia auch Wüstengegenden. In der Kalahari-Wüste konnte die RK-Reisegruppe Nashörner, Springböcke, Oryx und andere Antilopen bewundern. Außerdem stand der Besuch eines Deutschen Soldaten-Friedhofs in Mariental aus den Jahren 1900 – 1905 auf dem Programm. Dass eine solche Reise auch anstrengend sein kann, bekamen die Reisenden aus den fränkischen Gefilden in der Namib-Wüste zu spüren. Bei 46 Grad ging der Spaziergang auf die riesigen Sanddünen, die sich bis 130 Meter auftürmen. Das war eine sportliche Leistung und der Schweiß floss in Strömen. Ein weiteres Highlight war die Fahrt mit einem Katamaran in die Walvis Bay, wo sich Robben, Delfine, Kormorane, Pelikane, Wale und unzählige andere Tiere sehr wohl fühlen. An Bord wurden diverse Köstlichkeiten, wie Austern, Snacks und Sekt serviert, eine Wohltat für den Gaumen und den Magen. Mit dem Bus fuhren die RK`ler aus Großwenkheim von Swakopmund durch das Damaraland, wo sie sahen, wie die Einheimischen in ihren primitiven Lehmhütten hausen. Auf rauen Schotterpisten führte die Fahrt am höchsten Brandberg Massiv mit einer Höhe von 2579 Metern vorbei zu einem UNESCO-Weltkulturerbe, wo tausende von Felsenzeichnungen gefunden wurden. Bei drei Pirschfahrten im Etosha-Nationalpark gab es bei spannenden Wildbeobachtungen Elefanten, Giraffen, Antilopen, Gnus, Strauße, Zebras und Löwen zu bestaunen.

Ein wunderbarer Abschluss der Reise auf afrikanischem Boden war ein Galadiner mit Tanz des Lodge-Personals am letzten Abend. Nach 2960 Kilometer Namibia-Tour verabschiedete sich die Reisegruppe von ihrem Reiseleiter Herold  und startete zum Rückflug nach Frankfurt, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil diese Reise wieder unvergessliche Erlebnisse brachte, weinend, weil es die letzte Reise der RK-Kameradschaft Großwenkheim war. „Schade, dass es keine derartigen Reisen mehr gibt, auf denen wir unvergessliche, atemberaubende Eindrücke aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt gewinnen konnten“, sagt Richard Schleier.

Diese Reisen waren weit über die Grenzen von Großwenkheim hinaus bekannt. Das erste Ziel im Jahre 1989 war Moskau. Im Zweijahres-Rhythmus, um das Kapital in einem Pool für die nächste Tour wieder anzusparen, ging es u.a. nach Mexiko, Kuba, den Osten und Westen der USA, Singapur, Bali, Israel, Jordanien, Ägypten, Vietnam und Kambodscha. Heribert Geßner hatte stets ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Reiseziele mit besonders attraktiven Orten auf nahezu der ganzen Welt. Im Laufe der Jahre schrumpfte die Schar der Reisefreudigen von anfangs mehr als 50 Teilnehmern auf zuletzt 27, vor allem aus Altersgründen. Manche wollten im leicht fortgeschrittenen Rentenalter solch lange Reisen, die teilweise auch mit Strapazen verbunden waren, nicht mehr auf sich nehmen. Alle schwärmen aber noch immer von den legendären Reisen der RK Großwenkheim. Zum „harten Kern“, die alle 13 Reisen mitmachten, gehörten Heribert und Petra Geßner, Richard und Sigrid Schleier, Gabriel und Veronika Ankenbrand, Dora Lenhart, sowie Werner und Elke May aus Friesenhausen.