Das Dreikönig-Spiel von Großwenkheim


Vor allem in den ländlich geprägten Gegenden wird seit vielen Jahrzehnten bis heute ein alter Brauch gepflegt. Die „Heiligen Drei Könige“ ziehen mit ihrem Stern am 6. Januar, beginnend meist schon ein bis zwei Tage davor, von Haus zu Haus, um den Menschen mit den bekannten Liedern und Gedichten Gottes Segen und den Frieden auf Erden für ein ganzes Jahr zu überbringen.

 

Als sichtbares Zeichen ihres Besuchs werden noch die entsprechende Jahreszahl und die Buchstaben C + M + B (Christus mansionem benedicat = Christus segne dieses Haus) an die Haustür geschrieben.

In den weitaus meisten Ortschaften werden die Könige von Ministranten dargestellt, die dann auch um Spenden für bestimmte kirchliche Projekte vorwiegend in Afrika und Südamerika bitten.

In Großwenkheim gibt es um Dreikönig einige Besonderheiten. In den Jahren mit geraden Zahlen schlüpfen erwachsene Mitbürger in die Gewänder der drei Könige, die Aufführung gibt es nur hier, die Spenden bleiben für die Kirche im Ort und bis heute gibt es eine Familientradition.

Das speziell für Großwenkheim verfasste Werk weckte auch das Interesse verschiedener Medien. Durch Presseberichte, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen durch den Bayerischen Rundfunk, durch Übertragungen per Telefon oder den modernen Telekommunikationsmöglichkeiten wurden Interessenten sogar in Kanada und Australien schon erreicht.

Doch wie kam es zu diesem besonderen, einmaligen Werk?

Der langjährige Gemeindeschreiber und Organist Eustach Schmitt komponierte und textete im Dezember 1946 das Dreikönig-Spiel mit dem Titel „EPIPHANIA“. Ins Reine geschrieben hat er es am 6.1.1947. In der Kopie des Manuskripts vom Dezember können die präzisen Angaben des Autors exakt nachvollzogen werden, wie ein Drehbuch für ein Theaterstück.

Als Personen gibt Schmitt an: Der Stern, Knabe v. 10 – 14 Jahren (Kinderstimme); König Kaspar (Männerstimme), König Melchior (Männerstimme), König Balthasar (Männerstimme); 1 Tenor, 1 Baryton, 1 Baß; Spieldauer: 6 Minuten.

Dann folgen die Regieanweisungen für die Aufführung.

Stern: (klopft an die Tür), Antwort von drinnen: Herein!

Stern: öffnet die Tür eine Spalte. Alle singen: Epi – pha – ni – a!

Stern: (eintretend u. die Tür schließend) singt:

Ich bin der Stern von Bethlehem, vom hohen Himmel komme ich daher. Ich hab den heiligen Drei Königen den Weg gezeigt, vom fernen Morgenland nach Bethlehem im Lande Juda. Dort war ich mit den Weisen an der Krippe beim lieben Jesulein. Nun sind die Könige auf dem Heimweg. Nach altem Brauch und schöner alter Sitte erscheint nun das Dreikönig-Spiel hier in eurer Mitte. Ihr werdet`s wohl zufrieden sein, und nun ihr Könige kommt herein.

Nun öffnet der Stern die Tür und die Könige treten „Grüß Gott“ singend ein. Dann stellen sie sich „mit leichter Verbeugung“ vor. „König Kaspar, Melchior, Balthasar.“

In Prosa geht das Stück weiter. Die Könige sagen gemeinsam:

In dem fernen Morgenlande, Saba, Tharsis und Arabien,

haben wir den Stern gesehen in der stillen heilgen Nacht.

Kaspar: Und der Stern war uns das Zeichen von dem neugebornen König

und wir folgten diesem Sterne viele Meilen, Tag und Nacht.

Melchior: Durch die Wiesen, durch die Wälder, über Berg und über Tal,

durch die weite, weite Wüste mit Kamel und Dromedar.

Balthasar: Plötzlich blieb der Stern dort stehen vor dem Tor von Bethlehem.

Welch ein Wunder, - welche Pracht in der hellen Mitternacht.

K. M. B.: All die weißen Schäflein sprangen und die Hirtenflöten klangen

und die Weihnachtsengel sangen. Hoch vom Himmel kam der Chor.

Nun singen der Stern und die Könige:

Ehre sei Gott in der Höhe! Friede den Menschen auf Erden!

Die eines guten Willens sind.

Die Aufführung wechselt wieder ins Prosa.

K.M.B.: Und wir traten in die Hütte zu der heiligen Familie

und wir fanden in der Krippe unsern König, Gott und Herrn.

K.: Diesem holden Himmelskindlein brachten wir Geschenke dar

und wir beugten unsre Knie und wir beteten es an.

K.M.B.: Immer wollen wir verkünden von dem heilgen Christuskind,

bis sich alle Knie beugen, die auf dieser Erde sind.

Stern: Die Zeit vergeht, es ist schon spät, wir müssen wieder weiter ziehn.

Alle 4: Wir wünschen euch im Neuen Jahr viel Glück und Frieden immerdar!

Alle 4 singen: Eurem Hause blüh auf`s Neue Glaube, Hoffnung, Lieb und Treue

Dann ist euer ganzer Lebenstraum wie ein immergrüner Tannenbaum

Wie ein immergrüner Tannenbaum! Amen.

Regieanweisung: Alle 4 verbeugen sich stumm. Pause.

(Die Zuhörer loben die Spieler und unterhalten sich mit den Spielern. Meist wird eine Spende gegeben).

Nun mahnt der Stern: Wir müssen wieder gehen.

Alle singen: Dank sei euch, ihr guten Leute! Abschied nehmen wir für heute.

Wir wünschen euch nach diesem Erdenleid dort im Himmel ew`ge Weihnachtszeit!

Dort im Himmel ew`ge Weihnachtszeit! Grüß Gott.

Verbeugung. Während des letzten Satzes öffnet B. die Tür. Die Könige gehen langsam hinaus, der Stern schließt die Tür.

Bevor der Stern seine Mahnung ausspricht spenden die Zuhörer.

Um das Stück in hoher Qualität aufführen zu können, wurden entsprechend gute Sänger benötigt. Die waren in der Familie Schmitt schnell und direkt gefunden. Die beiden Söhne des Komponisten, Herbert (11 Jahre), und Odo (17 Jahre) spielten den Stern bzw. König Balthasar. Die beiden Neffen Florian Schmitt (23 Jahre) und Josef Schmitt (18 Jahre) stellten die Könige Kaspar und Melchior dar.

In den ersten Jahren kam das Spiel nur im Verwandten- und Bekanntenkreis zur Aufführung. 1947 waren es laut Aufzeichnungen 35 Aufführungen, 1948 61 und neben Bargeld (noch in Reichsmark) gab es auch ein paar Würste.

Danach verfiel das Stück in eine Art Dornröschenschlaf. Im Jahre 1953 erinnerten sich einige Mitglieder des Männergesangvereins „Sängerbund“ Großwenkheim, die dann auch die entsprechenden Rollen übernahmen, an dieses ansprechende Stück und im Jahre 1955 fanden wieder 111 Aufführungen statt. Die Rollen wurden neu besetzt. Eugen Schmitt, der Neffe des Komponisten Eustach Schmitt, übernahm die Rolle des König Kaspar, Alfred Hornung spielte den König Melchior und Florian Geßner den König Balthasar. Bruno Geßner, Bruder von Florian Geßner, sang die Rolle des Stern. Die „neuen, erwachsenen“ Könige waren aktive Mitglieder des Gesangvereins und damit stimmlich für die Rollen prädestiniert. Die Rolle des Stern änderte sich im Laufe der vielen Jahre einige Male. Die schon erwähnten Könige agierten im zweijährigen Turnus bis1981. Lediglich 1972 wurde Eugen Schmitt von Lukas Pfennig vertreten.

Im Jahre 1986 wurden die Rollen mit jüngeren Darstellern komplett neu besetzt. Es fand praktisch ein Generationenwechsel statt, auch innerhalb der Familie Schmitt. Der Sohn von Eugen Schmitt, Thomas Schmitt (Tenor, 27), spielte den König Balthasar, Schwiegersohn Edmund Reinhard (Bariton, 35) den König Melchior und dessen Schwager Otto Geßner (Bass, 34) wiederum den König Kaspar. Wieder kamen die Könige direkt aus dem Bereich Musik. Thomas Schmitt war Dirigent des Männergesangvereins, Edmund Reinhard spielte in der Jugendblaskapelle Posaune und übernahm später den Dirigentenstab. Auch Otto Geßner war aktiver Sänger und Musiker.

Da die Zahl der Auftritte um 150 schwankte, mussten die Könige an drei Tagen durch das Dorf ziehen. Immer wieder fanden sich auch Verwandte oder Freunde und Bekannte zusammen, um das Dreikönig-Spiel gemeinsam zu erleben oder auch per Telefon an Auswärtige zu übertragen. Nicht nur die Stimmen waren eindrucksvoll, sondern auch die Gewänder, die von den Frauen der Könige selbst angefertigt wurden.

„Nur das Tempo muss wieder neu abgestimmt werden, ansonsten müssen wir dank unserer Routine nicht mehr proben“, sagte im Jahre 2006 Edmund Reinhard nach 20 Jahren mit mehreren Hundert Auftritten. Besonders großes Publikum hatten und haben die Könige, wenn sie traditionell die Jahresversammlungen der Freiwilligen Feuerwehr und der Reservistenkameradschaft besuchen. „Da langen die Leute schon eher einmal zu einem lautlosen Zahlungsmittel“, sagte Edmund Reinhard augenzwinkernd.. Neben den Spenden für die örtliche Kirche wird den Königen manchmal ein Schluck für die strapazierten Stimmbänder angeboten. Viel Beifall und Komplimente für das besondere Großwenkheimer Dreikönig-Spiel sind den Darstellern sicher.

Exakt notiert werden bei den Auftritten die Besetzung, die Zahl der Auftritte, die Tage und die Höhe der Spenden. Ein Auftritt beim Gottesdienst am Festtag selbst gehört zur Tradition.

Im Jahre 1990 hatten die Könige ein „Auswärtsspiel“ in der Kirche in Seubrigshausen.

Um die Jahrtausendwende wurde das Großwenkheimer Dreikönig-Spiel überregional bekannt. Hanns Friedrich aus Bad Königshofen machte Aufnahmen für das Regionalfernsehen und den Rundfunk des Bayerischen Rundfunks.

Naturgemäß gibt es bei so vielen Auftritten auch von manchen Episoden zu berichten.

In der Regel ist das weihnachtlich geschmückte Wohnzimmer für die Könige vorgesehen. 2008 mussten sie, der Zeitplan wollte es zufälligerweise so, sogar an einem äußerst außergewöhnlichen Ort, in einer Schlachtküche, ihr Spiel aufführen. Zur Belohnung durften die Darsteller auch gleich kesselfrische Würste anschneiden und genießen. Und dieses überraschende Schmankerl konnten die Herrschaften „wirklich nicht ablehnen“, wie sie nachher schmunzelnd, aber sichtlich zufrieden, zugaben.

Manchmal kommt es auch vor, dass sich die Könige direkt vor der Heizung im Wohnzimmer platzieren müssen, nachdem sie aus der Kälte kamen. „Da wird einem im üppigen Gewand schon richtig warm und mancher Schweißtropfen ist auf der Stirn zu sehen“, so die Könige.

Im Jahre 2002 mussten die Könige an allen Abenden sogar bei grimmiger Kälte mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich von Haus zu Haus ziehen, da war quasi „Väterchen Frost“ ein treuer Begleiter. Einmalig war auch das Sammelergebnis. Mit Mark und dem noch sehr neuen Euro lagen zwei Währungen in der Sammelbüchse. Ob sich beim Euro der eine oder andere Spender „vergriffen“ hat, wurde nicht bekannt.

Beim „kleinen Jubiläum“ im Jahre 2004 als die Könige zum zehnten Male im Einsatz waren, meinte Otto Geßner, dass die Gewänder stets gepflegt und immer wieder ausgebessert werden müssen, „damit wir bestens aussehen.“ Als schwarzer König Kaspar musste er sich an drei Tagen besonders kräftig einfärben. Dies nahm er aber locker und mit Humor. „Beim Mohr wird die Haut durch die vielen Reinigungen schon ziemlich dünn“, meinte er humorvoll.

Das Jahr 2010 brachte wieder einen kompletten Wechsel in der Besetzung der einzelnen Rollen, der nahtlos stattfand. Dazu erstellte der Autor dieses Beitrags einen Bericht für die Lokalpresse, der hier zitiert wird. „Wir hören nicht aus Altersgründen auf oder weil wir keine Lust mehr haben“, meint Otto Geßner. „Wir wollen ganz einfach rechtzeitig abtreten und jüngeren Darstellern Platz machen“, fügt Edmund Reinhard hinzu. Vom Alter her könnten Edmund Reinhard (59), der seit 1986 den roten König Melchior mit seiner Bariton-Stimme verkörpert, Otto Geßner (58), mit der Bass-Stimme Darsteller des schwarzen Königs Kaspar und Thomas Schmitt (51) als weißer König Balthasar mit der Tenor-Stimme noch einige Jahre das Spiel aufführen. Jetzt seien die Jungs hochmotiviert und diese Situation müsse man ausnützen, so Otto Geßner. Mit den Jungs meint er die Nachfolger, die recht problemlos und in allernächster Nähe gefunden waren. Pikanterweise schlüpfen die beiden Söhne von Edmund Reinhard, Heiko und Martin, sowie Otto Geßners Sohn Michael, gleichzeitig Cousin der beiden, in die Rollen. Diese Neubesetzung bringt eine ganze Menge Vorteile. Inge Reinhard passt die Kostüme nicht mehr dem Ehemann, Bruder oder Schwager an, sondern den Söhnen und dem Neffen. Kein neuer Proberaum musste gesucht werden und die Proben reduzierten sich auf ganze zwei Tage. Die neuen Könige kennen das Dreikönig-Spiel schon seit Kindesbeinen, waren schon einige Male als Sternsinger dabei und kennen somit den Text. Und die qualifizierten musikalischen Voraussetzungen bringen sie als aktive Musiker der Jugendblaskapelle ebenfalls mit. Martin Reinhard (27) ist Dirigent und singt mit seiner Bass-Stimme den König Kaspar, Heiko Reinhard (33), Darsteller des Königs Melchior mit der Bariton-Stimme, spielt Posaune und Michael Geßner (28), der neue König Balthasar mit der Tenor-Stimme spielt Bariton. In den wenigen Proben gab es weitgehend nur Abstimmungen, denn auch Johanna Schmitt (12) war beim letzten Mal schon als Sternsingerin dabei. Inhaltlich und stimmlich wurde am Dreikönig-Spiel aus dem Jahre 1946 nichts verändert. „Wir wollen die lange Tradition des Dreikönig-Spiels aufrecht erhalten, zumal es etwas Besonderes ist“, meint Michael Geßner zur Intention. „Seit unserer Kindheit sind wir durch die Eltern mit dem Spiel verbunden und deshalb liegt es nahe, dass wir diese Tradition fortsetzen“, so Martin Reinhard. Damit bleibt nicht nur die musikalische Tradition in den Familien erhalten, sondern jetzt auch noch die des Dreikönig-Spiels. Nur der Name Schmitt taucht nicht mehr auf.

Besonders bemerkenswert ist, dass Martin Reinhard seit einigen Jahren in Aschaffenburg wohnt und dennoch die Jugendblaskapelle Großwenkheim auf hohem Niveaus dirigiert und Mitglied der Gruppe „Spilk“ ist. Also einen enorm hohen Aufwand betreiben muss. Die beiden anderen „großen“ Könige wohnen in Großwenkheim.

Die Neubesetzung der Könige war für Korrespondent Hanns Friedrich vom Bayerischen Rundfunk damals Grund genug, das Spiel mit den neuen Stimmen und einigen Interviews aufzunehmen. Gesendet wurde der Beitrag am 7. Januar 2010 in der Welle Mainfranken des Bayerischen Rundfunks.

Im Jahre 2012 hatten die drei Könige mit dem Wetter zu kämpfen. Die Reste von Sturmtief „Andrea“ bliesen ihnen teilweise gehörig um die Nasen und plusterten die prächtigen Gewänder auf und auch von oben blieb es nicht immer trocken. Als dramatisch, wie zunächst befürchtet, entpuppten sich die Wetterkapriolen glücklicherweise nicht.

Viel Spielraum bleibt nicht für die über 100 Aufführungen. Der Zeitplan ist ziemlich eng getaktet und außerdem sind die Darsteller berufstätig, können demnach keinen zusätzlichen Tag frei halten. In diesem Jahr wurde bei der Freiwilligen Feuerwehr mit einer langen Tradition gebrochen. Michael Geßner wurde am Dreikönigstag 2011 zum Kommandanten der Feuerwehr gewählt. Da er aber alle zwei Jahre als König Balthasar unterwegs ist, wurde die Jahreshauptversammlung der Floriansjünger nicht mehr wie gewohnt am 6. Januar abgehalten, sondern auf einen späteren Termin verschoben.

Das Jahr 2016 brachte neben den zahlreichen Auftritten in Großwenkheim auch einen besonders emotionalen. Darüber wird aus einem Pressebericht zitiert. Über einen außergewöhnlichen Besuch freuten sich am Dreikönigstag die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims „Juliusspital“ in Bad Königshofen. Die Heiligen Drei Könige unterbrachen ihre mehrtägige Tour in Großwenkheim, um bei den Senioren aufzutreten und damit außerhalb der Ortsgrenzen. Sie folgten nicht dem biblischen Stern, was bei dem nebligen Wetter auch gar nicht möglich gewesen wäre. Die Könige besuchten vor allem ihre Großmütter, um in ihren prächtigen Gewändern das Großwenkheimer Dreikönigsspiel aufzuführen. Es war eine eindrucksvolle, emotionale Aufführung und so manche Träne wurde vergossen. Martin Reinhard und sein Bruder Heiko sind die Enkel von Stefanie Schmitt (88) und Michael Geßner ist der Enkel von Kleopha Geßner (89). Beide leben seit einiger Zeit im Juliusspital. Sichtlich bewegt folgten sie, wie auch die anderen Großwenkheimer Seniorinnen und die weiteren Zuschauer, dem Auftritt ihrer Enkel. „Wir haben schon seit Weihnachten diesem Tag entgegengefiebert und freuen uns riesig über das Erscheinen unserer Enkel als Könige“, sagte Stefanie Schmitt und fügte hinzu, dass sie jedes Wort des Textes auswendig könne. Nicht verwunderlich, haben doch ihr verstorbener Mann Eugen und ihr Sohn Thomas in den Vorgängergenerationen auch jahrelang als Könige mitgewirkt. „Das war ganz toll und für uns das schönste Weihnachtsgeschenk“, freute sich Kleopha Geßner. Ungeplant mussten die Könige das Spiel noch einmal aufführen, denn es hatte sich sehr schnell im Heim herumgesprochen. Für eine Unterhaltung mit den Omas blieb allerdings keine Zeit, denn in Großwenkheim warteten schon zahlreiche Familien auf das Erscheinen der Könige. „Das war für uns ein ganz besonderer, berührender Auftritte, vor allem weil unsere Omas in ihrem hohen Alter ihn sehen und hören konnten“, meinte Martin Reinhard.

Nach der unfreiwilligen Pause in der Corona-Zeit ziehen die „großen“ Drei Könige nun wieder in den Jahren mit geraden Zahlen von Haus zu Haus und erfreuen die Einwohner und Gäste mit dem eindrucksvollen Spiel.

Da die Darsteller der Könige und des Sterns die Altersgrenze von 50 noch nicht überschritten haben, sind die Aussichten für die Zukunft sehr gut. „Wir machen das noch bis auf Weiteres, so lange wir können und Freude daran haben. Könige können sehr alt werden und Sterne sowieso“, meint Heiko Reinhard augenzwinkernd mit Blick in die Glaskugel.

An der Dramaturgie hat sich bis heute nichts geändert.


Foto1: Die Könige mit Stern im Jahre 1955: V.l.: Florian Geßner, Alfred Hornung, Eugen Schmitt,
Bruno Geßner





Foto2: Auftritt der Könige: V.l.: Sabrina Geiling, Katharina Ziegler, Otto Geßner, Edmund Reinhard,
Thomas Schmitt





Foto3: Aufnahmen für den Bayerischen Rundfunk: V.l.: Otto Geßner, Edmund Reinhard, Thomas Schmitt,
Hanns Friedrich




Foto4: Im Sauseschritt geht es gut gelaunt von Haus zu Haus. V.l.: Michael Geßner, Heiko Reinhard,
Martin Reinhard, Johanna Schmitt, Stefanie Geßner




Foto5: Auftritt im Seniorenheim in Bad Königshofen: Ganz links: Oma Kleopha Geßner, dritte von links:
Oma Stefanie Schmitt, Johanna Schmitt, Stefanie Rützel, Martin Reinhard, Heiko Reinhard,
Michael Geßner



Foto6: Die Könige in ihren prächtigen Gewändern in der Pfarrkirche Großwenkheim: V.l.: Michael Geßner,
Heiko Reinhard, Martin Reinhard.




Foto7: Die Könige im Jahre 2024